ISIL ist der internationale Standardidentifier für Bibliotheken und verwandte Einrichtungen (International Standard Identifier for Libraries and Related Organizations - ISO 15511). Das global angelegte ISIL-Kennzeichnungssystem integriert die in einzelnen Ländern oder bei international operierenden Institutionen bereits existierenden Kennzeichnungssysteme. Seit 2004 vergibt die Deutsche ISIL-Agentur die Kennzeichen für die einzelnen Einrichtungen in Deutschland und dokumentiert diese in der ISIL-Datei. Als Basis für einen deutschen ISIL wird das seit über hundert Jahren etablierte Sigel-System verwendet. ISIL-Agentur und Sigelstelle bilden eine Einheit.
Sigel waren lange Zeit die entsprechenden Kennzeichen auf nationaler Ebene in erster Linie für Bibliotheken. Sie sind zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Kennzeichen für Bibliotheken in Zusammenhang mit dem Projekt "Preußischer Gesamtkatalog" entstanden und vom damaligen "Auskunftsbureau der deutschen Bibliotheken" an der Königlichen Bibliothek in Berlin für Auskunfts- und Leihverkehrszwecke weiterentwickelt worden. Ein erstes Sigelverzeichnis mit über 300 Einträgen war im Gesamt-Zeitschriftenverzeichnis 1914 enthalten. Heute gibt es in der ISIL- und Sigeldatei über 10.000 Einträge mit einem Sigel.
Sigel werden verwendet
ISIL können darüber hinaus verwendet werden
Mittelfristig wird in Deutschland ein kompletter Umstieg von Sigel zu ISIL angestrebt, um dessen Vorteile zu nutzen und zwei parallele Kennzeichnungssysteme zu vermeiden.
Die Deutsche ISIL-Agentur / Sigelstelle ist Teil der Staatsbibliothek zu Berlin und gehört zur Abteilung Überregionale Bibliographische Dienste.